Das Rennquintett    Mills & More


 

CD-Inhalt:

 
   

Joseph Haydn  (1732 – 1809)
      Trompetenkonzert Es–Dur   (Arr.: Fred Mills)

 

  1   Allegro  

5'58''

  2   Andante  

3'35''

  3   Rondo Allegro  

4'40''

Wolfgang Amadeus Mozart  (1756 – 1791)

 

  4   Rondo Allegro  KV 407   (Arr.: Fred Mills)

3'42''

Giuseppe Tartini  (1692 – 1770)
       Konzert für Trompete   (Arr.: Fred Mills)

 

  5   Allegro

3'54''

  6   Adagio

2'02''

  7   Allegro

3'08''

Georg Friedrich Händel  (1685 – 1759)

 

  8   Ode "Eternal Source"   (Arr.: Fred Mills)
       Sopran: Annette Ruoff

3'03''

Johann Sebastian Bach  (1685 – 1750)
       Toccata, Adagio und Fuge C–Dur   BWV 564   (Arr.: Fred Mills)

 

  9   Toccata

6'17''

10   Adagio

3'59''

11   Fuge

4'37''

Leroy Anderson  (1908 – 1975)

 

12   Bugler's Holiday   (Arr.: Howard Cable)

2'32''

Dave Brubeck  (* 1920)

 

13   The Duke   (Arr.: Bill Motzing / Fred Mills)

2'58''

Traditional

 

14   High Society   (Arr.: Luther Henderson / Fred Mills)

3'40''

 

Gesamtspielzeit:   

54'09''







   Das Rennquintett    Mills & More



    Vor einigen Jahren wurde mir während einer Deutschlandtournee mit Canadian Brass ein aufstrebendes deutsches Blechbläserquintett vorgestellt. Hören konnte ich DAS RENNQUINTETT, so nannten sich die Fünf, erstmals im September 1997 und es offenbarte sich mir sofort der ganz besondere Geist, der diesem Ensemble innewohnt.
    Diese fünf Virtuosen sind inzwischen durch die Leichtigkeit ihres Spiels und ihre kammermusikalische Sensibilität zum besten Blechbläserquintett Deutschlands geworden. Sie sind wirklich Weltklasse! Das RQ ist ein Beispiel für die lange und nuancenreiche deutsche Blechbläsertradition und setzt internationale Maßstäbe in der stilsicheren Wiedergabe der Kammermusik aller Stilepochen.
    Die Konzerte und die CD–Produktion mit den fünf first–class Musikern haben mir sehr viel Spaß gemacht und ich bin glücklich darüber, sie zu meinen Freunden zählen zu können.





    Im Sommer 1981 machte ich meine erste Bekanntschaft mit Canadian Brass. Es war eine Aufnahme mit der Bach'schen Toccata und Fuge d–moll, die mir den Atem verschlug. Für mich war es damals schlicht unvorstellbar, solch ein gewaltiges Stück mit fünf Blechbläsern überhaupt spielen zu können. Und dann auch in solch meisterhafter Präzision! .......einfach göttlich. Einer dieser Götter war der Trompeter Fred Mills, der nicht nur einen der beiden Trompetenparts bewältigte, sondern auch der Arrangeur dieses Stückes war.
    Nachdem ich mich in Anbetracht dieser außerirdischen musikalischen Begegnung kurzfristig mit dem Gedanken beschäftigt hatte, mein Instrument an den Nagel zu hängen, beschloß ich, das Gegenteil zu tun. Ich nahm mir dieses Ensemble zum Vorbild und gründete zusammen mit vier ebenso motivierten Kollegen DAS RENNQUINTETT.
    Wer damals zu prophezeien gewagt hätte, daß wir einmal eine CD mit Fred Mills produzieren würden, den hätte ich schlichtweg für verrückt gehalten.
    Unsere erste musikalische Begegnung war im Herbst 1997 in Jever. Wir verstanden uns sofort und ohne viele Worte und hatten zusammen ein wunderbares Konzert. Uns war schnell klar, daß diese Begegnung noch ein Nachspiel haben würde. Das Ergebnis dieses Nachspiels halten Sie nun in Ihren Händen. Ich bin stolz auf unser gemeinsames Projekt und verneige mich hiermit vor einem Musiker, der maßgeblich daran beteiligt war (und noch immer ist), daß die Blechbläser die Kammermusik für sich entdeckt haben und daß das Blechbläserquintett als Genre in der Musik mittlerweile den Stellenwert bekommen hat, den es verdient.









    Das berühmte Es–Dur Trompetenkonzert von Joseph Haydn bekommt in Fred's Arrangement eine neue kammermusikalische Dimension. Das Quintett wetteifert dabei virtuos mit dem Solisten. Diese Version für sechs Blechbläsersolisten wird sich sicherlich emanzipieren und die Literatur um eine interessante Komponente bereichern.
    Eine weitere Bereicherung für das Quintettrepertoire ist auch das Rondo Allegro KV 407 von W.A. Mozart. Ursprünglich für Horn, Violine, 2 Bratschen und Cello geschrieben, dürfte es in Zukunft dank Fred's meisterhaftem Arrangement öfter in der hier vorliegenden Fassung für Blechbläserquintett zu hören sein. Vorausgesetzt, es findet sich ein Hornist, der den Solopart ähnlich superb meistert wie Sjön auf unserer Aufnahme.
    Maurice André machte das Violinkonzert von Tartini als Trompetenkonzert bekannt, Fred läßt es nun als Blechbläsersextett in einem völlig neuen, aber mindestens ebenso schönen Gewand erstrahlen.
    Die Ode von G.F. Händel, "Eternal source", wurde anläßlich des Geburtstags von Queen Anne komponiert. Wie im Original wird die Singstimme durch eine obligate Trompete ergänzt, in Fred's Arrangement ist das Continuo allerdings durch einen samtweichen Blechbläserteppich ersetzt. Wir danken unserer Gastsolistin Annette Ruoff an dieser Stelle recht herzlich für die schöne Interpretation dieses schlichten, aber dennoch so tiefgründigen Satzes!
    Zu einem wahren Meisterwerk geriet Fred's Arrangement von J.S. Bach's Toccata, Adagio und Fuge BWV 564. Danke, lieber Fred, daß Du uns die Erstaufnahme dieses Stückes anvertraut hast!
    Das unvergängliche Bugler's Holiday von Leroy Anderson ist auch im Sextett–Arrangement von Howard Cable launig und spritzig wie eh und je, insbesondere, wenn ein Meister wie Fred den Part der ersten Solotrompete übernimmt.
    The Duke von Dave Brubeck, arrangiert von Bill Motzing und angeführt von Fred's Piccolotrompete, ist in dieser relaxten Sextett–Fassung ein harmonischer Genuß.
    Luther Henderson's Arrangement von High Society wurde Fred auf den Leib geschneidert. Hier zeigt er aufs Neue, weshalb er so richtungsweisend in der Blechbläserkammermusik ist: keiner spielt die klarinettenartigen Figuren auf der Piccolo–Trompete so leicht und stilsicher wie er!

Herzlichen Dank, Fred!

Deine Trompetenkollegen Uwe Zaiser und Peter Leiner








Fred Mills

    Fred Mills wurde in Guelph, Kanada geboren. Schon während seines Studiums bei William Vacchiano an der Juillard School of Music wurde er von dem großen Dirigenten Leopold Stokowski als erster Solotrompeter ins Houston Symphony Orchestra geholt. 1961 gründete Stokowski das American Symphony Orchestra in New York City und Fred gehörte zu den Gründungsmitgliedern.
    In seiner New Yorker Zeit spielte Fred mit folgenden Orchestern: Symphony of the Air, NYC Ballet Orchestra, Musica Aeterna Orchestra at the Metropolitan Museum, Marlboro Festival Orchestra und Casals Orchestra. Er war an vielen Aufnahmen mit Morton Gould, Robert Shaw, Igor Strawinsky, William Steinberg und Leopold Stokowski beteiligt. Sechs Jahre lang war Fred erster Trompeter im NYC Opera Orchestra.
    1968 kehrte Fred nach Kanada zurück, um mit dem Orchester des Kanadischen Nationalballetts zu spielen. Anschließend wurde er zum Solotrompeter beim Orchester des National Arts Centre in Ottawa ernannt. 1972 stieß er zu Canadian Brass und bestritt während seiner über 24–jährigen Zugehörigkeit zu diesem Brassquintett über 3500 Konzerte in Asien, Europa und Amerika. Als Mitglied dieses weltberühmten Ensembles spielte Fred mehr als 40 CD's für RCA, Sony, Philips und BMG ein. Während dieser Zeit trug er mit über 50 Transkriptionen und Arrangements Wesentliches zum Repertoire von CB bei.
    Unzählige Fernsehauftritte in aller Herren Länder verhalfen ihm zu einer außerordentlichen Popularität; im Jahre 1992 wurde er sogar für einen Grammy nominiert.
    Zur Zeit ist Fred als Professor für Trompete und Blechbläserkammermusik an der University of Goergia tätig.
    Fred Mills ist sowohl als Solist als auch als Dozent für Brass Quintett sehr aktiv. Das belegen zahlreiche Auftritte mit Orchestern und Blechbläserensembles auf der ganzen Welt, zum Beispiel mit Summit Brass (USA), Victoria Symphony Orchestra, German Brass, New Sousa Band, Orquesta Sinfonica de Aguascalientes (Mexico), Brassa Nova (Schweden), Hartwick College Summer Music Festival, New York Philharmonic Brass Quintet, Mostly Mozart Festival (NYC), Spain Brass (Luurs Metalls Brass Quintet), Basel Brass Quintett (Schweiz), Rialto Brass (Atlanta), DAS RENNQUINTETT.
    Die vorliegende CD mit dem Titel Mills & More wurde zusammen mit dem Rennquintett produziert und präsentiert Fred als Solisten und Arrangeur.



Annette Ruoff

    1961 in Stuttgart geboren, aufgewachsen in Marbach am Neckar. Studien an den Musikhochschulen in Mannheim, Stuttgart und Karlsruhe. Lehraufträge für Gesang am Badischen Konservatorium in Karlsruhe, an der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg und an der Musikhochschule Mannheim. Internationale solistische Tätigkeit als Lied– und Oratoriensängerin, CD– und Rundfunkaufnahmen, seit 1994 Mitglied des SWR-Vokalensemble Stuttgart.










IMPRESSUM
Digitalaufnahme im Jahr 1998
Aufnahme, digitaler Schnitt und Mastering: Reinhard Geller
Produktion: Rudolf Bayer
Texte: Uwe Zaiser, Peter Leiner
Fotos: Reiner Voß



SurroundSound
24–Bit–Recording, SuperNoiseShaping SNS (®PrismSound)