Con Eleganza

CD-Inhalt:    
     
  1   Jean Joseph Mouret
(1682 - 1738)
Rondeau   (Arr. F. Mills) 1'44''
  2   Johann Sebastian Bach
(1685 - 1750)
Kleine Fuge in f-moll, BWV 578
(Arr. Caens)
2'59''
  3   Johann Sebastian Bach Allegro assai aus dem
2. Brandenburgischen Konzert
(Arr. Frackenpohl)
2'54''
       Hidas Frigyes   (*1928) Quintetto Concertante für Blechbläserquintett
und sinfonisches Orchester
(Es spielt das Rundfunkorchester des Südwestfunks, Leitung: Klaus Arp)
 
  4 1. Allegro Energico 5'01''

  5

2. Lento

7'11''

  6 3. Moderato scherzando 4'44''
  7   Samuel Barber
(1910 - 1981)
Adagio aus dem Streichquartett op. 11
(Arr. McNeff)
6'02''
  8   Peter I. Tschaikowsky
(1840 - 1893)
Scherzo (3. Satz aus der 4. Sinfonie)
(Arr. Jürgen Pfiester)
5'11''
  9   Aram I. Chatschaturjan
(1903 - 1978)
Säbeltanz aus dem Ballett "Gajaneh"
(Arr. Holcombe)
2'04''
       Johann Sebastian Bach Suite in h-moll aus BWV 1067
(Arr. Jürgen Pfiester)
 
10 Bourree I - Bourree II 2'20''
11 Polonaise 3'12''
12 Menuett 0'58''
13 Badinerie 1'28''
14   Johann Sebastian Bach Toccata und Fuge d-moll
(Arr. F. Mills)
8'34''
       Hidas Frigyes Drei kleine Scherzos  
15 Allegro molto 1'48''
16 Scherzo brillante 2'08''
17 Allegretto scherzando 2'13''
18   Del Staigers   (1899 - 1950) Der Karneval in Venedig
(Arr. F. Heieck)
4'31''
   
  Gesamtspielzeit:    65'50''







 

Das "Brass-Quintett" und seine junge Geschichte

   Die Entwicklung dieser gemischten Form der Blechbläser-Kammermusik war erst möglich mit dem Einsatz der Ventile, durch die die Chromatik für alle Blechblasinstrumente verfügbar wurde. Diese Erfindung fand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt, ausgereift war die Mechanik dann um ca. 1850. Das Blech im Sinfonieorchester gewann nun mehr und mehr an Bedeutung, und parallel dazu entwickelte sich mit Instrumental-Solisten wie Arban, Clarke, Staigers und vielen anderen ein Virtuosentum, dem auch heute noch größte Bewunderung gezollt werden muß. Auch im Bereich des Jazz und der unterhaltenden Musik übernahmen die Blechblasinstrumente nicht zuletzt durch den Erfolg von Louis Armstrong und Glenn Miller eine führende Rolle.

   In der Kammermusik des 19. Jahrhunderts tauchen gemischte Blechbläserbesetzungen praktisch nicht auf. Offenbar waren vielen der damaligen Komponisten die neuen technischen, dynamischen und klanglichen Möglichkeiten der Blechbläserzunft noch zu wenig vertraut. Eine Ausnahme bildet hier der russische Komponist Victor Ewald (1860 - 1933), der die ersten Stücke für gemischte Blechbläserformationen schrieb.

   Im Bereich der solistischen "ernsten Musik" emanzipierten sich die Blechbläser erst allmählich in der Mitte unseres Jahrhunderts. Hier muß stellvertretend für viele hervorragende Solisten der Name Maurice André genannt werden, der der staunenden Musikwelt bewies, daß eine Trompete in der musikalischen und dynamischen Gestaltungsfähigkeit einem Streich- oder Holzblasinstrument keineswegs nachsteht.

   Durch die Systematisierung und Verfeinerung der Blechbläsermethodik setzte nun Anfang der 60er Jahre eine zweite, eher stille Revolution in der Blechblaskunst ein. Die Kammermusik wurde für Blechbläser und Blechbläser für die Kammermusik interessant. Mit Ensembles wie Canadian Brass oder Empire Brass begann ein Siegeszug einer mittlerweile "klassischen" Blechbläserbesetzung, dem "Brass-Quintett", durch alle berühmten Konzertsäle der Welt.

   Dem Mangel an Originalliteratur wird auf ähnliche Art abgeholfen, wie Maurice André es tat, nämlich mit Bearbeitungen von ursprünglich für andere Instrumente komponierten Stücken. Darüber, wie weit man dabei gehen darf und kann, wird diskutiert werden, solange es Bearbeitungen gibt. Blechbläser diskutieren hierüber, wohl aufgrund ihrer eher pragmatischen Art, am wenigsten.

   Die vorliegende CD enthält unserer Meinung nach viele besonders gelungene "Arrangements". Einige davon stammen von Canadian Brass. Mit der Aufnahme dieser Stücke verbeugen wir uns vor dem Können und den Verdiensten dieser einzigartigen Formation. Die beiden Stücke von Frigyes Hidas (1928 in Budapest geboren) sind Originalkompositionen für "Brass-Quintett" und zeugen vom hohen Niveau der ungarischen Blechbläser-Kultur. Eine Besonderheit ist das Quintetto concertante, eine der wenigen Kompositionen für Quintett und Sinfonieorchester.

   Die h-moll-Suite von J.S. Bach und das Scherzo von P.I. Tschaikowsky wurden von Jürgen Pfiester für das RENNQUINTETT bearbeitet, den Karneval in Venedig hat unser Freund und "Hausarrangeur" Fritz Heieck für uns eingerichtet. Danke, Jürgen! Danke, Fritz!





IMPRESSUM
Digitalaufnahme im Juni 1993
Aufnahmen: Fritz Heieck, Sigurd Krumpfer
Tonmeister (digitaler Schnitt und Mastering): Sigurd Krumpfer
Die Aufnahme wurde ohne den Einsatz jeglicher Art von klangbearbeitenden Geräten erstellt. Ausschließlich die Anordnung und Auswahl der Mikrophone bestimmen den Klang der Instrumente.
Produktion: Rudolf Bayer
Fotos: Carmen Kreiss, Kaiserslautern